Mit einem Mausklick landet die komplette Geschäftspost im Briefkasten der Kunden

Der neue Lettershop der Nordkurier Mediengruppe macht’s möglich, dass die Erledigung der täglichen Geschäftspost ab sofort Zeit, Kosten – und wohl auch ein paar Nerven spart. Wie das alles funktioniert und welchen unschlagbaren Vorteil der gute alte Brief gegenüber seiner digitalen Konkurrenz hat, das erklärt Rainer Zimmer von der Nordkurier Druck Sirko Salka im Interview.

Rainer Zimmer
Rainer Zimmer ist Geschäftsführer der Nordkurier Druck GmbH & Co.KG und Chef des Nordkurier-Lettershops. Fotos: Ulrike Kielmann

Sie sind nicht nur Geschäftsführer der Nordkurier Druck GmbH sondern auch Chef des Lettershops. Was gibt es denn da zu kaufen?

Im Lettershop dreht sich alles um die Produktion von Briefen. Unsere Dienstleistung besteht im Ausdrucken, Kuvertieren und Versenden der täglichen Geschäftspost unserer Kunden bis hin zur kompletten Herstellung von Werbebriefen und Massenmails.

Was konkret ist Ihre Dienstleistung?

Unser Job ist es, aus einem Brief im Textverarbeitungsprogramm einen dinglichen oder einen digitalen Brief herzustellen. Wir nehmen es dem Kunden ab, Drucker vorzuhalten, Kuvertiermaschinen vorzuhalten, eine Poststelle vorzuhalten. Sondern wir sagen: Schick uns deinen Brief so, wie du ihn versenden möchtest. Wir drucken ihn für dich aus, kuvertieren ihn und stellen zu. Als besonderen Service legen wir dem Brief auf Wunsch des Kunden noch ein paar Dinge, sogenannte Giveaways bei.

Wie sieht es denn da mit dem Datenschutz aus? Stichwort Briefgeheimnis …

Grundsätzlich handeln wir nach der Datenschutz-Grundverordnung. Dazu gehören auch Auftragsverarbeitungsverträge, die wir mit unseren Kunden schließen und in denen die Rahmenbedingungen für die Datensicherheit festgelegt sind. Uns ist bewusst, dass das ein sehr sensibler Bereich ist. Deshalb werden unsere Mitarbeiter besonders geschult und darüber belehrt, wie sie mit Briefen umzugehen haben.

Rainer Zimmer
„Pro Stunde können wir 6000 bis 8000 Briefe ausdrucken und kuvertieren“, erklärt Rainer Zimmer (links) Nordkurier-Reporter Sirko Salka.

Sie sagen es, das ist ein heikler Bereich, gerade bezüglich der Geschäftspost …

Der Personenkreis, der mit diesen Daten umgeht, ist sehr begrenzt. Natürlich führt die Verarbeitung der Daten dazu, dass ich am Ende ein lesbares Produkt habe, das versendet werden soll. Zunächst werden die Daten des Kunden bei uns in einem sicheren SFTP-Datenbereich zwischengespeichert. Die unmittelbare Weiterverarbeitung zur Kuvertierung garantiert, dass die Daten bei uns sicher sind. Nach der Verarbeitung werden sie sofort gelöscht. Das dokumentieren wir auch.

Der Lettershop ist ein neues Geschäftsfeld der Nordkurier Mediengruppe – erlebt denn der „totgeschriebene“ Brief eine Art Comeback?

Normale Briefe werden sicherlich weiter an Menge verlieren. Aber gedruckte Mailings haben einen entscheidenden Vorteil gegenüber E-Mails oder Telefonanrufen: Wenn ich einen Brief verschicke, muss ich den Empfänger vorher nicht um Erlaubnis bitten. Briefe sind die einzige Möglichkeit, Kunden ohne ein solches Opt-in-Verfahren anzusprechen. Zudem denke ich, dass wir noch eine Weile in einer hybriden Welt leben werden, wo zum Beispiel Rechnungen sowohl im Briefkasten als auch im E-Mail-Eingang des Kunden landen. Beide Dienstleistungen bieten wir im Lettershop an.

Was genau muss ich dafür tun? Wie gelangt meine Geschäftspost in den Lettershop – und wie klappt das mit der E-Mail?

Wenn wir Massendaten für Serienbriefe oder Werbemailings verarbeiten, dann erhalten wir von unseren Kunden in aller Regel ein fertiges PDF. Im Bereich Geschäftspost arbeiten wir mit der Software doxme. Diesen Onlinedruckservice regelt ein Drucker-Treiber. Das heißt, wenn der Geschäftsbrief fertig zum Ausdruck und Versand ist, wählt unser Geschäftspartner eben nicht seinen Standarddrucker aus, sondern er klickt auf Drucken doxme. So bekommen wir den Brief. Über einen einfachen Haken kann er an seinem Dokument die Zusatzfunktion E-Mail-Versand auswählen. Auch darum kümmern wir uns dann.

Sind diese zusätzlichen Dienstleistungen mit weiteren Kosten verbunden?

Nein, wir erbringen eine Dienstleistung und bekommen dafür Geld. Im Bereich der Geschäftspost gibt es für die gesamte Verarbeitung einen Pauschalpreis, der pro Brief zu zahlen ist. Da sind die Portogebühren inbegriffen. Modellrechnungen zeigen, dass die Kosten für Personal, Porto und Technik größer sind, wenn Kunden ihre Post selbst erledigen, als wenn wir sie verarbeiten.

Rainer Zimmer
Rainer Zimmer: „Aus tiefstem Herzen bin ich Techniker, weshalb mich unsere Druckmaschine immer wieder fasziniert.“

Was ist im Lettershop das größere Stück des Kuchens, die Geschäftspost oder Massenmailings?

Zunächst, die Verarbeitung von Werbemails bzw. Direktpost ist nicht so „komplex“ und wird schon gut nachgefragt. Der Bereich der Geschäftspost ist etwas, wo wir uns hineinbewegen. In vielen Gesprächen haben uns Kunden ihr Interesse daran signalisiert. Häufige Nachfrage: Wie können wir sie bei der täglichen Geschäftspost unterstützen? Jeder sucht in seinem Haus nach einer Optimierung der Prozesse. An dem Punkt setzen wir im Lettershop an. Darum glaube ich, dass wir auf dem Gebiet mehr Wachstum verzeichnen können.

Welche Resonanz erhalten Sie, gibt es bereits glückliche Geschäftsbrief-Kunden?

Im Bereich Werbemailings/Massenpost sind unsere Kunden sehr zufrieden mit uns. Wir arbeiten da mit mehreren Dialogpostkunden zusammen, auch wenn die Corona-Lage uns ein bisschen gebremst hat. Wir haben viele Anwärter, mit denen wir hier die nächsten Schritte gehen werden. Das Projekt Geschäftspost ist gerade erst gestartet. Wir konnten einen Pilotkunden gewinnen, der am Standort Rostock Energieabrechnungen für Wohnungen macht. Mittlerweile sind wir sogar so weit, dass sein Verband mit 16 Geschäftsstellen zu uns wechseln möchte. Wir sind in der letzten Phase der Einrichtung, sodass wir noch im April produktiv gehen und die Geschäftspost für sie abwickeln werden.

Der Lettershop druckt Briefe aus, er befindet sich in der Nordkurier-Druckerei – aber die Briefe werden nicht dort gedruckt, wo abends die Zeitung hergestellt wird?

Nein. Der Lettershop „druckt“ zwar auch, aber auf anderen Maschinen. Die Konfektionierung, sprich den Versand, übernimmt die Nordkurier Logistik. Warum wir den Lettershop betreiben, ist daraus bestimmt, dass man uns eine gewisse Kompetenz im Drucken zutraut. Gerade bei den Werbemailings gehen unsere Dienstleistungen weit über das Drucken und Kuvertieren hinaus: Wir decken in der Nordkurier Mediengruppe den kompletten Prozess der Erstellung eines Mailings ab – von der Gestaltung bis zur Zustellung.

Wo steckt mehr Herzblut von Ihnen drin, in der Druckerei oder im Lettershop?

Aus tiefstem Herzen bin ich Techniker, weshalb mich unsere Druckmaschine, die jeden Abend den Nordkurier druckt, immer wieder fasziniert. Auf der anderen Seite ist es spannend, ein neues Geschäftsfeld wie den Lettershop aufzubauen. Darum hängt mein Herz im Augenblick ein Stück mehr am Lettershop.

Rainer Zimmer im Interview
„Jeder sucht in seinem Haus nach einer Optimierung der Prozesse. An dem Punkt setzen wir im Lettershop an“, sagt der Druckerei-Chef im Interview.

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